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Sicherheit im Internet : Digitalbarometer 2020

Das BSI und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) kooperieren, um Bürgerinnen und Bürger umfassend über Schutzmöglichkeiten und Risiken im Internetaufzuklären. Eine Grundlage dieser Arbeit ist das Digitalbarometer, eine gemeinsame, repräsentative Online-Befragung.

Lesezeit 2 Min.

Von Karin Wilhelm und Hanna Heuer, BSI

Mit dem Digitalbarometer wird erhoben, welche Bedeutung Sicherheit im Internet bei Privatanwendern hat, inwiefern sie ihre Geräte und Daten in der digitalen Welt schützen und wie sie sich über Schwachstellen und Risiken informieren. Die Ergebnisse von 2020 zeigen, dass es lohnenswert ist, sich mit der eigenen Sicherheit im Internet auseinanderzusetzen: Wer Sicherheitsempfehlungen direkt umsetzt, wird weniger häufig Opfer von Kriminalität im Internet. Darüber hinaus besteht bei den Bürgerinnen und Bürgern der Wunsch nach Orientierung – vor allem nach Handlungsempfehlungen für den Notfall.

Jeder Vierte Opfer

Im Vergleich zum Digitalbarometer 2019 bleibt die generelle Betroffenheit bei Bürgerinnen und Bürgern konstant: Jeder Vierte war bereits Opfer von Kriminalität im Internet. Dabei sind den Befragten in den letzten zwölf Monaten vor allem Betrug beim Onlineshopping (44 %) und der Fremdzugriff auf einen Onlineaccount (30 %) widerfahren. Mehr als zwei Drittel aller Betroffenen haben dabei auch einen materiellen oder immateriellen Schaden erlitten: Bei den meisten von ihnen (36 %) handelt es sich um einen theoretischen finanziellen Schaden, in denen der Verlust beispielsweise als Versicherungsfall eingestuft und somit erstattet wurde. Ein Drittel (32 %) hatte einen realen finanziellen Schaden – dieser belief sich im Mittelwert auf 150 €. Die Spannbreite der Schadenssumme ist jedoch sehr groß: Der höchste Schadenswert, der in der Befragung angegeben wurde, liegt bei 50.000 €, die meisten Schäden lagen unter 100 €. Aber auch ein emotionaler Schaden, zum Beispiel infolge von Cybermobbing (25 %), ein Verlust von Daten oder ein zeitlicher Schaden (jeweils 23 %) traten regelmäßig auf.

Sicherheitstipps helfen

Eine direkte Umsetzung von Sicherheitstipps scheint Wirkung zu zeigen: Befragte, die bisher gar nicht oder nur einmalig Opfer wurden, geben häufiger an, die Empfehlungen direkt umzusetzen. Hingegen setzen Menschen, die mehrfach Opfer waren, Sicherheitsempfehlungen eher nur im Problemfall um – in 31 % der Fälle. Auffallend ist, dass Menschen, die bereits mehrfach Opfer waren, häufiger die Sicherheitsempfehlungen erst im Problemfall umsetzen (33 %), obwohl sie diese vorab schon kannten.

Im Durchschnitt wenden die Befragten vier Schutzmaßnahmen an (vgl. Abb.). Zu den am häufigsten umgesetzten Schutzmaßnahmen gehören ein aktuelles Virenschutzprogramm (57 %), sichere Passwörter (48 %) und eine aktuelle Firewall (47 %). Diese Maßnahmen sind sehr wichtig. Doch um sich umfassender vor Angriffen durch Cyberkriminelle zu schützen, sollte beispielsweise auch die automatische Installation von Updates konfiguriert werden, um Sicherheitslücken zeitnah zu schließen. Laut Umfrage nutzt diese Option bewusst nur jeder Vierte, sie rangiert somit nur auf Platz sieben der am häufigsten umgesetzten Schutzmaßnahmen.

Wunsch nach Orientierung

Die meisten Betroffenen (36 %) haben sich, nachdem sie Opfer einer Straftat wurden, selbst geholfen. Entsprechend groß ist der Wunsch nach Informationen: Mehr als die Hälfte von ihnen hält eine Checkliste für den Notfall für hilfreich. Zudem wünschen sich die Befragten in Zukunft verstärkt mehr Hinweise, wie sie Kriminalität im Internet erkennen können (58 %) und was man als Opfer tun kann (46 %). Die beiden Partner haben auf diese Bedürfnisse bereits reagiert und eine Checklisten-Reihe ins Leben gerufen, die auf www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Service/Checklisten/checklisten_node.html unter dem Punkt „BSI und Polizei in Kooperation“ zum Download zur Verfügung steht; diese Reihe wird kontinuierlich von den Partnern erweitert.

Abbildung 1

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