MSP-Kunden folgen Lösungsempfehlungen nur widerwillig
Trotz des weltweiten Trends, verstärkt IT- Services und Security-Aufgaben auszulagern, vertrauen viele europäische Unternehmen immer noch nicht vollständig auf die Expertise ihrer Managed-Service-Provider (MSPs), beklagt eine aktuelle Kaspersky-Studie. Jeder zweite (51%) Servicedienstleister hat Mühe, seine Kunden davon zu überzeugen, die von ihm vorgeschlagenen – speziell auf die individuellen Anforderungen zugeschnittenen – Lösungen auch tatsächlich einzusetzen. Angesichts der Tatsache, dass ein Mangel an internem IT-Sicherheitswissen einer der Hauptgründe für das Outsourcing von Dienstleistungen ist, komme einem partnerschaftlich-professionellen Austausch deshalb eine besonders große Bedeutung zu.
Der MSP-Markt ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Das Analystenhaus Gartner geht davon aus, dass etwa der globale Markt für Public-Cloud-Services allein 2019 eine Steigerung um 17,5% erfahren wird. Dies spiegelt sich auch im Kaspersky Report „Momentum für MSPs – Potentiale und Herausforderungen und Chancen in einer sich kontinuierlich entwickelnden IT-Sicherheitslandschaft“ wider: Demnach haben schon 31% der befragten Unternehmen ihre Cybersicherheitsaufgaben outgesourct und 21% planen, diesen Schritt in den nächsten 12 Monaten zu gehen. Der Erwerb von IT-Expertenwissen ist einer der wichtigsten Entscheidungsfaktoren für Unternehmen, ihre IT-Sicherheitsdienste auszulagern. Denn knapp ein Drittel (32%) der befragten Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern verfüge – nach eigener Aussage – nicht in ausreichendem Maße über das nötige interne Fachwissen.
Bei einem solchen Mangel an Kompetenzen ist das Outsourcing von Security-Anforderungen eine logische Konsequenz, betont die Kaspersky-Studie: Doch viele Unternehmen scheuen sich dennoch, externen Rat anzunehmen und verharren in alten Mustern. Das macht es MSPs teilweise schwer, ihren Kunden kompetente Dienstleistungs-Empfehlungen zu geben. Sie fühlen sich häufig nicht in der Lage, Auftraggeber davon zu überzeugen, eine empfohlene Lösung auch wirklich einzusetzen. 30% der MSPs sieht der Studie zufolge in Meinungsverschiedenheiten mit Kunden die Hauptschwierigkeit für ihr Geschäft.
In einigen Fällen stelle ein Mangel an IT-Sicherheitskompetenz auf Kundenseite eine weitere Herausforderung für MSPs dar: Fast zwei Drittel (65%) von ihnen glauben, dass Benutzerfehler innerhalb der Unternehmen die Ursache für die meisten IT-Probleme sind. Darüber hinaus vertreten 69% die Ansicht, dass Mitarbeiter, die sich nicht an Sicherheitsrichtlinien halten, ein beträchtliches Problem für die Client-Sicherheit darstellen.
„Auch wenn es für MSPs eine Herausforderung sein kann, ihre Kunden von einer aus Sachverstand heraus empfohlenen Lösungen zu überzeugen, ist es dennoch wichtig, stets die bestmögliche Beratung zu bieten und sie mit allen relevanten Informationen zu versorgen, die sie benötigen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und die richtigen Dienstleistungen für ihre Bedürfnisse zu wählen“, betont Ivan Bulaev, Head of Global Channel bei Kaspersky. „Unternehmen werden oft dazu gezwungen, Dienstleistungen auszulagern, weil es ihnen an internen IT-Systemen oder Sicherheitswissen mangelt. Deshalb ist es so wichtig, dem Auftraggeber als Partner verlässlich zur Seite zu stehen und für beide Seiten stets das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Meinungsverschiedenheiten oder gekürzte Budgets sollten niemals auf Kosten der IT-Sicherheit gehen. Als ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet müssen MSPs für ihre Kunden verlässliche Berater sein und mit einem umfangreichen Lösungsportfolio dabei helfen, die Sicherheit dieser Unternehmen zu gewährleisten.“
Für die aktuelle Studie wurden 101 Managed-Service-Provider in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Österreich, Schweden und Dänemark befragt. Zudem wurden Ergebnisse der „Kaspersky Corporate IT Security and Risk Survey 2019“ – einer jährlich von Kaspersky durchgeführten Online-Umfrage unter IT-Entscheidern in 23 Ländern weltweit – ausgewertet, wobei überwiegend die Ergebnisse der in Europa befragten Unternehmen (bzw. deren IT-Entscheider) mit weniger als 500 Mitarbeiter eingeflossen sind.