27. Feb. 2015

Bitkom-Studie: Digitale Angriffe auf jedes dritte Unternehmen


Laut einer Erhebung des IT-Branchenverbandes Bitkom verzeichneten 30 Prozent der Unternehmen in den vergangen zwei Jahren IT-Sicherheitsvorfälle. Befragt wurden 458 Firma ab 20 Mitarbeitern. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der IT-Sicherheitsvorfälle seien bei den Unternehmen „vor Ort“ verursacht worden (Vorjahr: 58 Prozent). Dabei handele es sich zum Beispiel um gezielten Datenklau von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern oder das Einschleusen mit Schadsoftware infizierter Datenträger. Bei 40 Prozent der Unternehmen seien Angriffe auf ihre IT-Systeme über das Internet erfolgt. Im vergangenen Jahr waren es 30 Prozent.

Nach den Ergebnissen der Umfrage sind kleine und mittelständische Unternehmen stärker von IT-Sicherheitsvorfällen betroffen als große. Während bei Unternehmen mit 20 bis 499 Mitarbeitern fast jedes dritte betroffen ist, ist es bei Unternehmen ab 500 Mitarbeitern nahezu jedes fünfte. „Große Unternehmen sind zwar häufiger Angriffsziel, können die Attacken aber aufgrund ihrer personellen, finanziellen und technischen Ressourcen besser abwehren“, sagte sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Vor allem innovative Mittelständler mit ihrem spezialisierten Know-how in bestimmten Märkten und Technologien wecken bei kriminellen Hackern und Geheimdiensten Begehrlichkeiten.“ In der Regel haben es Cyberkriminelle auf das geistige Eigentum der Unternehmen abgesehen. Neben Patenten, Bauplänen oder Konzepten für Produkte und Dienste können auch Marketingaktionen, Kundendaten, Produktionspläne oder Mitarbeiterprofile von Interesse sein.

Bitkom Research hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Aris im Auftrag des BITKOM bundesweit 458 Geschäftsführer und IT-Verantwortliche in Unternehmen ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.