06. Dez. 2012

Verkaufen sich CIOs unter Wert?


Chief Information Officers (CIOs) gehören noch immer häufig nicht zur Führungsebene großer Unternehmen, beklagt eine Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Chief Information Officers (CIOs) gehören noch immer häufig nicht zur Führungsebene großer Unternehmen, beklagt eine Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Chief Information Officers (CIOs) gehören noch immer häufig nicht zur Führungsebene großer Unternehmen, beklagt eine Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

Obwohl Expertise in der Informationstechnologie heutzutage eine Kernkompetenz für jedes Vorstandsgremium und eine positive Geschäftsentwicklung darstelle: Dennoch seien nur 17 % der IT-Verantwortlichen Mitglied im höchsten Führungsgremium ihres jeweiligen Unternehmens. Für die Studie "The DNA of the CIO" hat Ernst & Young mehr als 300 IT-Spezialisten befragt und Interviews mit CIOs und anderen Vorständen geführt.

Dieses schlechte Standing der IT-Verantwortlichen ist offenbar seit Jahren unverändert: Knapp die Hälfte der befragten Topmanager habe in den vergangenen Jahren Stillstand festgestellt, was die Positionierung der IT-Verantwortlichen angeht. Viele CIOs verkaufen sich auch weiterhin noch unter Wert: Denn trotz der zentralen Rolle, die die Informationstechnologie in vielen Bereichen der Wirtschaftswelt schon seit mehr als zwei Jahrzehnten einnimmt, hätten sich die IT-Verantwortlichen in kaum einem Unternehmen ganz nach oben gearbeitet. Mit diesem Status quo scheinen die meisten CIOs jedoch kaum zu hadern: Knapp zwei Drittel der Befragten seien zufrieden mit ihrer derzeitigen Position im Unternehmen.

Oft mangele es den IT-Verantwortlichen sowohl an eigener Motivation als auch an Unterstützung durch das Topmanagement, um in diese Hierarchieebene aufsteigen zu können, konstatiert Ernst & Young. "Der CIO der Zukunft muss sich aus der Komfortzone eines auf Kostenminimierung ausgerichteten IT-Dienstleisters herauswagen, Beziehungen aufbauen, aktiver werden und sich mit Blick auf künftige Unternehmensentwicklungen besser positionieren. Denn CEOs brauchen Kollegen auf Augenhöhe, die technologische Expertise mit profunden Business-Skills verbinden. Wenn sich die CIOs nicht entscheidend weiterentwickeln, besteht die Gefahr, dass sie in der Unternehmenshierarchie weiter absteigen oder gar aufs Karriere-Abstellgleis verbannt werden", kommentierte Olaf Riedel von Ernst & Young.

Viele CIOs haben diese Gefahr wohl noch nicht erkannt, denn die Mehrheit der IT-Verantwortlichen misst ihrer eigenen Arbeit einen höheren Stellenwert bei als ihr Topmanagement: 60 % der CIOs sind laut Studie der Ansicht, dass sie einen großen Beitrag leisten, wenn es um die Ausrichtung der Unternehmensstrategie geht, während nur gut ein Drittel der befragten Mitglieder des Topmanagements derselben Meinung ist. Auch bei strategischen Entscheidungen bleiben die CIOs häufig außen vor: Nur 43 % der befragten IT-Verantwortlichen werden ihrer Selbsteinschätzung zufolge maßgeblich involviert. Ursache ist aus Sicht von 38 % der IT-Verantwortlichen, dass das Topmanagement sie nicht ausreichend unterstützt und einbindet.

CIOs müssen in erster Linie ihr Business-Know-how und ihre Kommunikations- und Networking-Fähigkeiten verbessern, um ihre Rolle im Unternehmen aufzuwerten, ergab die Ernst&Young-Studie: 72 % der CIOs seien der Ansicht, dass das Ausbauen von Beziehungen und Netzwerken eine zentrale Rolle spiele, um im Unternehmen aufzusteigen. Die IT-Verantwortlichen müssen darüber hinaus auch außerhalb des Unternehmens Netzwerke aufbauen und pflegen - hier bestehe erheblicher Nachholbedarf, denn bislang stufen nur 35 % der befragten CIOs dies als wichtig ein. "Die Herausforderung für die IT-Verantwortlichen besteht darin, künftig nicht mehr nur den Status quo in der IT-Organisation zu 'verwalten', sondern ihr Standing im Unternehmen zu verbessern und sich im Führungsgremium besser zu positionieren. Die CIOs müssen effektiver und offensiver kommunizieren und ihren Auftritt für das Unternehmen intern wie extern verbessern, um voranzukommen", folgert Riedel.

Die vollständige Studie "The DNA of the CIO - Opening the door to the C-suite" sowie eine "Executive Summary" steht über www.ey.com/dna-cio kostenlos zum Download bereit