Nach Erkenntnissen von Kaspersky Lab waren im August knapp ein Viertel aller mobilen Schadprogramme auf das Google-Betriebssystem Android gemünzt. Ein gutes Jahr, nachdem die erste Android-Malware, der SMS-Trojaner FakePlayer, entdeckt wurde, sei die Zahl entsprechender Schädlinge auf 628 gestiegen (inkl. Modifikationen). Betrachtet man die Gesamtzahl aller in den vergangenen dreizehn Monaten erkannten Schädlinge für spezifische Smartphone-Systeme (also ohne Malware für J2ME -- Java 2 Platform, Micro Edition), so entfallen laut Kaspersky 85 % davon auf Android-Angreifer.
Mobile Schädlinge unterscheiden sich grundsätzlich nicht sonderlich von herkömmlicher Malware – ihr Ziel ist es, Daten beziehungsweise Geld von Anwendern zu stehlen. Im August tauchte beispielsweise der Trojaner Nickspy auf, der alle Gespräche der Inhaber infizierter Geräte als Audio-Dateien mitschneidet und diese Dateien dann an einen Remote-Server der Cyberkriminellen sendet. Eine der neuesten Modifikationen dieses Trojaners, die sich als Anwendung des sozialen Netzwerks Google+ tarnt, ist laut Kaspersky in der Lage, Anrufe von einer vorkonfigurierten Telefonnummer der Angreifer im Verborgenen entgegenzunehmen: Erhält ein infiziertes Telefon ohne Wissen seines Besitzers einen solchen Anruf, könne der Cyberkriminelle alle Gespräche abhören. Darüber hinaus ist der Trojaner auch an SMS, Informationen über Anrufe sowie an GPS-Koordinaten interessiert.